Paride Marne Gialle 2020 Santa Lucia Biodinamica

Paride – Marne Gialle

Maischevergorener Weißwein aus Albana | Unfiltriert – Ohne Schwefelzusatz

Paride ist ein charakterstarker Orange-Wein aus 100 % Albana, gewonnen aus alten Reben des Weinbergs Roversano (1970) auf gelben Mergelböden – ein maritimes Erbe, das Frische und Mineralität verleiht. Die lange Maischestandzeit in Amphoren bringt Tiefe, Aroma und feine Tannine in diesen besonderen Naturwein.

Spontangärung in Amphore, naturbelassen

Die Trauben werden von Hand gelesen, als ganze Trauben gepresst und mit wilden Hefen spontan vergoren. Die Maischestandzeit beträgt etwa 60 Tage in der Amphore, anschließend reift der Wein im Edelstahltank. Unfiltriert, ohne zugesetzten Schwefel – ein ehrlicher Naturausdruck.

Würzig, mineralisch, strukturiert

Im Glas goldgelb mit brillanten Reflexen. In der Nase Aprikose, Pfirsich, Orangenzeste, begleitet von Gewürznoten wie Kurkuma und Kreuzkümmel. Am Gaumen komplex, salzig, leicht adstringierend, mit anhaltender Frische. Ein idealer Speisebegleiter mit Charakter.

Technisches Datenblatt

• Weintyp: Maischevergorener Weißwein – unfiltriert – ohne zugesetzten Schwefel

• Rebsorte: 100% Albana

• Lage: Roversano – Mercato Saraceno, Italien

• Höhe: 300 m ü. d. M.

• Exposition: Südost

• Pflanzjahr: 1970

• Erziehungssystem: Guyot

• Boden: Gelber Mergel – ehemalige Meeresablagerungen

• Alkoholgehalt: 13,5 % vol

• Vinifikation: 60 Tage auf der Maische in Amphore, Reifung im Stahltank

• Serviertemperatur: 12–14 °C

• Speiseempfehlung: Aperitifs, Wurstwaren, Krustentiere, würzige Küche

Biodynamisches Weingut Santa Lucia

Eine Geschichte von Land, Familie und mutigen Entscheidungen

Das Weingut Santa Lucia wurde Ende der 1960er Jahre im Herzen der Romagna gegründet, in Mercato Saraceno, im oberen Savio-Tal. Eine hügelige, traditionsreiche Region, in der der Weinbau tief verwurzelt ist. Das Gut umfasst rund 100 Hektar, davon 15 mit Reben bepflanzt, auf 250 Metern über dem Meeresspiegel. Ursprünglich war die Landwirtschaft vielfältig: Getreide, Fleisch, Milch, Obst und Wein – alles diente der Selbstversorgung. Ende der 1990er Jahre kam der Wendepunkt: Santa Lucia entschied sich ganz bewusst für den Weinbau, mit einer klaren, identitätsstarken Vision, tief verbunden mit dem eigenen Terroir.

Landwirtschaft als Zuhören: biodynamische Philosophie und Naturnähe

Unter der Leitung von Paride Benedetti verfolgt das Weingut von Anfang an einen ethischen, nachhaltigen Weg. Im Mittelpunkt steht der tiefe Respekt vor dem Boden und den einheimischen Rebsorten. Ziel ist es nicht nur, Wein zu erzeugen, sondern eine harmonische Beziehung zwischen Mensch, Natur und Landschaft zu fördern. Dafür setzt man ausschließlich auf biologische und biodynamische Methoden, ohne chemische Eingriffe oder technische Übersteuerung. Die Reben werden mit großer Sorgfalt und Handarbeit betreut – im Einklang mit den natürlichen Zyklen und Kräften des Bodens.

Weine als reine Ausdrucksform des Terroirs

Im Keller wird jedes Detail darauf ausgerichtet, den Charakter der Traube und des Herkunftsortes zu bewahren. Keine Kompromisse, keine Standardisierung. Die Hauptrolle spielen autochthone Rebsorten: Sangiovese, Albana, Famoso, Centesimino, alte Sorten, die über Jahrhunderte mit dem Gebiet verwachsen sind. Die Weinbereitung ist minimalistisch, transparent und zurückhaltend: spontane Gärung, einheimische Hefen, ausgewogene Reifezeit, keine unnötigen Eingriffe. Das Ergebnis sind ehrliche, lebendige Weine, die kraftvoll von ihrer Herkunft erzählen. Jede Flasche ist eine Botschaft: authentische, unverfälschte Romagna.

Ein kultureller Gegenentwurf zur globalen Vereinheitlichung

Santa Lucia ist mehr als ein Weingut – es ist ein kulturelles Statement. In einer Welt der industriellen Globalisierung steht der Betrieb für Biodiversität, kleinstrukturierte Landwirtschaft und menschliche Beziehungen. Lokale Sorten zu pflegen, umweltbewusst zu arbeiten und regionale Werte zu stärken, ist hier auch ein politisches Handeln. Der Wein wird so zum flüssigen Erzähler, der die Geschichte von Landschaft, Gemeinschaft und Tradition weiterträgt. Santa Lucia beweist, dass ein anderer Weinbau möglich ist – zeitgemäß, aber mit Wurzeln.