Champagne Les Roises 2015 Ulysse Collin

Ulysse Collin – Champagner mit Identität und Terroir

Die Geschichte von Olivier Collin – Tiefe Wurzeln und revolutionäre Vision

Olivier Collin gründete das Weingut Ulysse Collin im Jahr 2003, doch die Familiengeschichte reicht viel weiter zurück. Die Weinberge im Dorf Congy befinden sich seit den 1950er Jahren im Besitz der Familie Collin, wurden aber jahrzehntelang an die örtliche Genossenschaft geliefert. Nach einem Jurastudium entschloss sich Olivier zu einem radikalen Lebenswandel. Er absolvierte eine prägende Ausbildung bei Anselme Selosse und übernahm 2001 die erste eigene Parzelle „Les Pierrières“. Im Jahr 2004 vinifizierte er seine erste eigene Cuvée. Damit begann ein visionärer Weg in der damals wenig beachteten Region Côteaux du Petit Morin. Mit Entschlossenheit und tiefer Verbundenheit zur Erde machte Olivier aus einem vergessenen Erbe eines der leuchtendsten Weingüter der unabhängigen Winzerbewegung in der Champagne.

Philosophie im Weinberg – Ein Mikrokosmos, Rebe für Rebe gepflegt

Die Bewirtschaftung der Weinberge bei Ulysse Collin erfolgt streng natürlich, ohne Herbizide oder systemische Pestizide. Sämtliche Arbeiten werden von Hand durchgeführt, mit handwerklicher Präzision und Respekt für die Natur. Jede Parzelle – oft winzig – wird als eigenständiger Cru behandelt, mit Fokus auf Bodenleben, Biodiversität und das Gleichgewicht der Rebstöcke. Viele Reben stammen aus den 1970er Jahren und wurzeln tief in kalkhaltigen, feuersteinreichen Böden, die den Weinen ihre unverkennbare Mineralität verleihen. Die Erträge sind gering, die Lese erfolgt manuell, jede Ernte gilt als neue Gelegenheit, das Terroir authentisch auszudrücken.

Philosophie im Keller – Terroirausdruck ohne Maske

Die Vinifikation bei Ulysse Collin ist darauf ausgerichtet, den Charakter des Bodens unverfälscht zu zeigen. Die Gärung erfolgt mit wilden Hefen in gebrauchten Burgunder-Barriques, jeder Wein stammt aus einer einzigen Parzelle – das Konzept des Lieu-dit wird hier zum Identitätsmerkmal erhoben. Auf den biologischen Säureabbau wird bewusst verzichtet, um Frische und Spannung zu bewahren. Der Ausbau auf der Feinhefe erfolgt über lange Zeiträume (oft mehr als 60 Monate), ohne Schönung, Filtration oder starke Dosage. Das Degorgieren geschieht präzise, meist ohne oder mit minimaler Dosage. So entstehen Champagner von Tiefe, Salzigkeit und beeindruckender Struktur – kompromisslose Weine mit klarer Handschrift des Terroirs.